Sonntag, 24. März 2013

Wohin will ich?

Nachdem jetzt endlich mal ein paar Tage gekommen sind, an denen wir alle drei gleichzeitig gesund sind, nimmt mein Energielevel schlagartig wieder zu.
Ich besuche eine Veranstaltung, auf der ich mit einigen anderen beruftätigen Frauen rede und frage mich unwillkürlich: "Wohin will ich?". Immerhin hatte ich diesen Blog ja mal ganz großspurig mit "Kind und Karriere" betitelt. Nun ist "Karriere" ja so ein Ding. Wann macht man Karriere? Und wann macht man einfach nur seinen Job? Reicht einmal befördert werden aus vor der Rente, oder muss man schon in einen Aufsichtsrat kommen?
In letzter Zeit beschlich mich oft das Gefühl: Im Grunde geht es hier um "Kind und Berufstätigkeit". Gerade wieder in Vollzeit eingestiegen, KiTaeingewöhnung erfolgreich hinter uns gebracht und dann erstmal ständige Krankheit... wie soll man da an noch mehr Veränderungen denken? Und so erklärte ich meiner Chefin ganz verschämt, dass es für eine Projektleitung für mich wohl noch zu früh sei.
Nun aber besagte Veranstaltung. Und ich sage ganz ehrlich: Früher hielt ich das Gerede von "Vorbildern und Rollenbildern" die man benötige für Unsinn. Immerhin bin ich dort, wo ich bin, als Frau in der Minderheit oder sogar manchmal alleine gewesen und nie habe ich jemanden gebraucht, den ich mir als Vorbild genommen hätte. Aber als ich mit all den anderen Frauen rede und erfahre, wie sehr sie meine Erfahrungen teilen, gibt mir das einen ungeheuren Energieschub. Ich sehe mir die älteren erfolgreichen Frauen an und denke "Da willst du auch mal hin".
Und warum auch nicht? Ich weiß, dass ich es kann. Ich müsste mir nur einen Stoß geben und es anpacken, statt auf mein Kind zu zeigen und zu sagen: Aber, aber, aber. Was ist wenn und was soll ich machen wenn und wie soll das überhaupt funktionieren.
Und so sage ich meiner Chefin, die mir gerade erzählt, dass sie einfach niemanden findet, der das Projekt gerade übernehmen kann, dass ich es mir überlegt habe, und ich die Projektleitung übernehmen möchte. Hat sie mir da nicht ohnehin mit dem Zaunpfahl gewunken? Vielleicht. Habe ich mir das wirklich gründlich überlegt. Nein, das war gelogen. Manchmal ist es aber ohnehin besser, einfach zu machen statt zu gründlich zu überlegen. Ein älterer Kollege, dem ich von "meinem Anfall von Größenwahnsinn" erzähle, bleibt gelassen. Man muss die Gelegenheit packen, wenn sie kommt, meint er. Nun, das habe ich jetzt getan.
Wir werden sehen, ob jetzt etwas daraus wird (Details wollen wir in dieser Woche besprechen).

1 Kommentar:

  1. Hey, das ist super, dass Du nun das Projekt übernimmst. Hart wird es vermutlich werden, aber Du packst das schon! Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg!
    Im Übrigen stimme ich Dir zu: Kind und Karriere ist sehr schwierig. Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen ist schon eine Herausforderung...
    LG Mia

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