Montag, 30. April 2012

Zu Hause mit 3-Monate altem Baby

Ja, am Anfang war es wirklich hart. Das kleine Wesen zu Hause. Es sah nicht ein, warum es nachts schlafen sollte, es wollte nirgends alleine liegen (es schläft im Arm ein, du legst es vooooorsichtig hin, um mal eben auf die Toilette zu schleichen, aber du kommst keine drei Meter weit bis es aufwacht). Das Stillen ist ungewohnt und du schwankst zwischen zu viel und zu wenig Milch.
Aber: es wächst. Und mit drei Monaten ist die Zeit einfach schön. Die Kleine hat verstanden, dass es nicht von einem Raubtier gefressen wird, wenn es mal alleine auf der Couch liegt. Die Nächte sind erholsam, da du automatisch aufwachst wenn es Hunger bekommt und mit dem Armen rudert und bevor es das ganze Haus aufwecken kann hat es schon die Brust im Mund und ihr beide schlaft friedlich beim Stillen wieder ein (naja, so ist es bei uns, keine Garantie, dass das bei allen so ist).
Aber: irgendwann kommen die Zähne und vor allem: In zwei Tagen arbeite ich wieder. Daher ein kurzer Überblick wie es war (nicht immer genau so, aber oft ähnlich), als die Kleine gute drei Monate alt und ich zu Hause war:

21-22 Uhr des Vorabends: Baby und ich gehen ins Bett und schlafen bis auf mehrere Trinkpausen (ja, sie kommt alle 2-3 Stunden auch nachts, und nein, es stört mich inzwischen gar nicht mehr) bis zum morgen.
7 Uhr. Die Kleine schläft, ich schleiche mich aus dem Bett, frühstücke und erledige die Morgentoilette. Die Kleine wird irgendwann zwischen 7 und 8 vom Papa gewickelt. Wenn dieser verschläft, auch von mir. Dann kommt sie mit mir ins Wohnzimmer.
8:15 Uhr spätestens sind wir beide alleine. Die Kleine macht süße Babygeräusche und lacht und erzählt wohl in ihrer Babysprache von der Nacht.
8:40 Uhr. Die Kleine ist wieder eingeschlafen. Zeit für mein zweites Frühstück, die Reinigung der Küche oder was sonst gerade ansteht.
9:30 Uhr: Die Kleine wacht wieder auf. Wir unterhalten uns kurz und um
9:35 Uhr: Stillen.
9:50 Uhr: Ich gieße die von der zweiten Brust beim Stillen abgetropfte Milch in ein Fläschchen und stelle es in den Kühlschrank - heute ist mal wieder aus-der-Flasche-trinken-üben-Tag. Die abgetropfte Milch ergibt über den Tag gut und gerne 50 ml, das reicht fürs Üben. Danach wieder wickeln.
10:05 Uhr: Stillen die zweite (Brust).
10:10 Uhr: Die Kleine will unterhalten werden. Ich ahme ihre Laute nach und zeige ihr ihren Spielbogen. Mamas Gesicht ist aber spannender. Auch gut. Es wird verdaut. Gelegentlich helfe ich ein bisschen nach, indem ich mit ihren Beinchen spiele (regt die Verdauung an).
10:48 Uhr: Sie ist wieder eingeschlafen. Zeit für Haushalt und Babyjacke stricken
11:27 Uhr: Die Kleine wacht kurz auf und guckt, ob ich da bin, erzählt kurz etwas von ihren Träumen und um
11:35 Uhr ist sie wieder eingeschlafen, aber nur kurz.
11:42 Uhr sie ist wieder wach und guckt umher.
12:00 Uhr stillen
12:15 Uhr die Kleine wird gewickelt und ich lege sie danach kurz in ihre Wiege. Ich stecke ihre Windeln in die Waschmaschine (ja, wir wickeln mit Stoff).
12:53 Uhr Stillen die zweite (Brust)
12:57 Uhr Start der nächsten Spiel- und Redephase
13:23 Uhr Durst auf eine dritte Brust, also erneutes Stillen
13:32 Uhr Schlaf
14:39 Uhr wieder wach und etwas beunruhigt. Sie wird getröstet und wieder gestillt. Ich hänge die Windeln auf.
14:48 Uhr es wird gewickelt
15:01 Uhr Stillen die zweite (Brust)
15:13 Uhr Aufbruch zum Spazierengehen im Kinderwagen, dabei gucken und schlafen
16:38 Uhr wieder daheim, der selige Schlaf dauert an
17:51 Uhr wieder Hunger, also erneutes Stillen
18:13 Uhr wickeln und Babymassage
18:41 Uhr wieder Stillen
18:59 Uhr die Kleine schläft wieder, diesmal aber auf meinem Bauch.
19:18 Uhr Papa und Göttergatte kommt wieder. Die großen bekommen was zu essen, die Kleine lacht mit dem Papa.
20:00 Uhr Mama hat ihren babyfreien Spaziergang, während Papa die Flasche austestet. Heute indeutig kein Flaschentag - allerdings hat die Kleine ja auch reichlich getrunken während des Tages und auch kurz vorher.
20:15 Uhr Mama ist schon wieder daheim, Baby unterhält sich noch mit Papa, und döst ab und zu. 
Und dann ist es auch schon wieder nach 21 Uhr und wir (Baby und ich) gehen so langsam ins Bett.

Und wie es nun sein wird, wenn Mama für einige Stunden pro Tag arbeiten geht, zeigt sich wohl im nächsten Post.


Mittwoch, 25. April 2012

Tage wie dieser - auf der Suche nach einer Tagesmutter

Es gibt Tage wie den heutigen, da könnte ich nur heulen. Ich möchte bei meinem Baby sein - am besten für die nächsten Jahre, oder mein Baby in der bestmöglichen Betreuung (z.B. meines Partners) wissen. Aber ich möchte nicht die ganze Zeit zu Hause alleine sein (bis auf das Baby natürlich), möchte eigenes Geld verdienen, möchte intellektuell, und nicht nur emotional herausgefordert sein. Und irgendwie läuft in meinem Kopf alles auf eines hinaus: Warum zum Henker bin ich kein Mann? 21. Jahrhundert hin oder her - ich würde eine Frau heiraten, die zu Hause bei unserem Kind bleibt und später eventuell in Teilzeit arbeitet - aber erst, wenn die Kleine im Kindergarten ist. Ich würde mich ohne Gewissensbisse in die Arbeit stürzen, wissend, dass mein Kind so gut betreut wird, wie dies nur sein kann, meine Stundenanzahl eventuell etwas kürzen und abends und am Wochenende den kleinen Engel genießen, der mich anstrahlt und anlacht. Ich würde 2, oder vielleicht sogar 3 Monate Elternzeit nehmen und mich als neuer Papa fühlen, weil ich keine 60 Stunden, sondern nur 40 (vielleicht sogar 35) arbeite, während das Kind klein ist. Vielleicht würde ich ein wenig neidisch auf den Stillvorgang schauen, wäre aber im Großen und Ganzen zufrieden, weil die Kleine mich anstrahlt, wenn ich sie auf dem Arm habe.
Aber was nutzt es, solche Träume zu haben? Die Realität ist nun mal, dass ich diejenige mit den beiden X-Chromosomen bin. Die Realität ist nun mal, dass mein Mann zwar sogar ganze 6 Monate in Elternzeit ist, aber davon nur 1 Monat ganz zu Hause bleibt und danach wieder in Teilzeit und bald wieder Vollzeit arbeiten wird - daran ändert auch nicht, dass mein Stundenlohn höher, meine Ausbildung qualifizierter ist. Die Realität ist, dass die Großeltern nicht in der Nähe wohnen. Die Realität ist, dass wir uns schlicht keine qualifizierte Kinderfrau leisten können und wir einer Tagesmutter vertrauen müssen.
Und somit zu letzterer. Vom Tagesmütterverein bekommen wir einige Vorschläge. Die erste klingt am Telefon schon unsympathisch und fällt (zum Glück) gleich aus, da sie keine Vollzeitbetreuung anbietet. Die Zweite besuchen wir zu Hause. Unser Baby haben wir im Maxi Cosi dabei. Mein Mann stupst diesen gelegentlich an, während wir reden. Die Tagesmutter lässt eine Bemerkung fallen wie "So verwöhnt man sein Kind". Außerdem ist die Wohnung dunkel und die Tagesmutter zwar nett und irgendwie auch mütterlich - aber unübersehbar ungebildet und außerdem leicht schwerhörig. Auf unsere private Anzeige hin melden sich auch einige Tagesmütter - alle leider zu weit weg - wir säßen jeden Tag 2 Stunden im Auto (inklusive der Fahrt zur Arbeit), wenn wir unser Baby dort hinbrächten.
Eine der Kinderfrauen, die sich bei uns meldeten, arbeitet nun doch wieder als Tagesmutter - sie scheint uns sehr liebevoll (wenn sie auch seeeehr viel redet) und will maximal zwei Kinder auf einmal betreuen - leider sind beide Plätze auf einmal belegt, da ein Paar befreundete Eltern ihre Kinder nur zusammen betreuen lassen wollen. Da wir kein zweites Kind aus dem Ärmel zaubern können, scheint auch dies Möglichkeit wegzufallen. Letzte Woche dann nochmal ein Anruf vom Tagesmutterverein: In einem Kindernest, also einem Zusammenschluss von, in diesem Fall zwei Tagesmüttern in netten, hellen und kindgerechten Räumen ist ein Platz frei, ich solle mich aber beeilen, die Plätze dort seien begehrt. Ich rufe sofort dort an, gestern waren wir dort um die Räume und die Tagesmütter zu besichtigen. Die Räume sind hell und schön und alles ist sehr kindgerecht (sogar ein Mini-Klo gibt es), es gibt einen Garten, die anwesende Tagesmutter hat sogar frühkindliche Bildung studiert, die andere ist (wir sind etwas spät dran) schon weg, da nur noch zwei Kinder auf ihre Mütter warten. Sie hat allerdings nichts mütterliches an sich (dafür ist sie zu jung), aber die andere Tagesmutter hat mehr Erfahrung. Wir machen einen Termin für die nächste Woche aus, um diese ebenfalls kennen zu lernen. Wir erfahren aber auch, dass erst Ende Mai feststeht, wie das mit dem freien Platz, bzw. den freien Plätzen aussieht, und wer sie bekommt.
Eigentlich sieht das gut aus, aber irgendwie fühle ich mich schlecht. Ich stelle mir mein Baby in den schönen hellen Räumen, aber ohne mich vor, umgeben von anderen kleinen Kindern (der Betreuungsschlüssel wird 1:4,5 sein). Und ich fühle mich schlecht dabei. Weil ich nicht da sein werde. Weil mein Mann nicht da sein wird. Und noch nicht mal die Schwiegermama wird da sein, sondern laute fremde Leute. Beim Gedanken daran bin ich auch jetzt den Tränen nahe. Mein Mann hingegen ist begeistert und fragt mich, ob ich so still bin, weil es eigentlich nichts auszusetzen gibt. Ich weiß es nicht. Ich denke an die beiden noch anwesenden Kinder. Gelacht haben sie nicht - aber es war schon spät, und welche Kinder in dem Alter lachen Fremde an? Das wäre ja auch irgendwie seltsam. Ich fürchte, ich weiß selbst nicht, was ich will. Ich werde das nächste Treffen abwarten.

Donnerstag, 19. April 2012

Betreuung - Übersicht und Kinderfrau

Vom Flaschenproblem derart vereinnahmt habe ich mir überhaupt nicht die Zeit genommen davon zu berichten, dass auch unsere Suche nach einer geeigneten Betreuung schon in vollen Touren anlief.
Nun gibt es ja einige Möglichkeiten, wenn man arbeiten möchte, sein Kind in hoffentlich gute Hände zu legen. Mit ein bisschen Recherche kommt man auf: Großeltern, Aupair, Tagesmutter, KiTa, Kinderfrau. Dann aber schlägt die Realität zu. Großeltern dank großer Entfernung nicht verfügbar. KiTa in verkraftbarer, sprich fahrbarer Entfernung nicht vorhanden, bzw. freie Plätze in den KiTas mit Plätzen für unter 1-jährige nicht vorhanden. Bleibt Tagesmutter, Kinderfrau und Aupair. Da wir eine längerfristige Betreuungsperson für unsere Kleine möchten (Bindungstheorien etc.), und da wir von dem jungen Alter der Aupairs abgeschreckt werden, bleibt eigentlich nur die Tagesmutter oder Kinderfrau. Qual der Wahl kann man das nun nicht gerade nennen.
Wir beginnen eine Kinderfrau zu suchen. Die Vorteile klingen gut, das Kind bleibt in gewohnter Umgebung, ein bisschen Staubsaugen wird eventuell auch erledigt und eine stabile Bindung kann sich entwickeln. Wir setzen eine Anzeige auf. Wir bekommen zahlreiche Anrufe. Einige Damen besuchen uns auch. Und schon setzt die Ernüchterung ein. Wir haben berechnet, was wir pro Monat ausgeben können. Betonung liegt auf können, hier ist nicht die Rede von wollen. Schließlich müssen wir essen, Miete zahlen, brauchen zwei Autos und können auch schlecht unsere sämtlichen Versicherungen und Altersvorsorgeprodukte kündigen. Das monatliche Sparen haben wir bei dieser Variation schon gestrichen, so dass eine eigene Wohnung erstmal in weite Ferne rückt. Unsere Ansprüche hingegen sind: Die Kinderfrau soll zumindest schon einmal als Kinderfrau gearbeitet haben und mindestens ein entsprechendes Zeugnis vorlegen können. Und dann muss natürlich die Chemie stimmen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Wer unsere Zahlung akzeptiert hat keinerlei Erfahrung, und wer schon Erfahrung hat, akzeptiert unsere Zahlung nicht. Die Krönung ist eine Dame mit nahezu keiner Erfahrung, die auf meine freundliche Absage  (ich habe an der Uni eine Zeit lang für ein Drittel des Stundenlohnes gearbeitet, den sie verlangt) pampig zurückschreibt: "Wie gut, dass es Frauen gibt, die für wenig Geld arbeiten". Haha. Woher nehmen wenn nicht mehr da ist? Oder meint sie damit mich? Sollen wir einen Kredit aufnehmen, um arbeiten zu dürfen? Würde ich mehr netto von meinem brutto haben, könnten wir auch mehr zahlen. Müssten wir nur den netto-Verdienst der Kinderfrau zahlen, kämen wir auch sehr gut hin. Aber zweimal Steuern, Versicherungen, Abgaben... das kann sich doch keiner leisten?!
Schließlich sehen wir ein: Es wird wohl doch eine Tagesmutter werden. Doch davon mehr im nächsten Post.

Mittwoch, 18. April 2012

Teilerfolge - wir versuchen es

Nachdem sich gezeigt hat, dass unser Betriebsrat der Meinung ist, seiner Aufgabe Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern nicht nachgehen muss, versuchen wir es noch ein letztes Mal mit der Flasche. Freitag, Samstag und Sonntag. Am Freitag ist meine Mutter da und versucht es mit dem Muttermilch gefülltem Fläschchen. Und siehe da - kein Gebrüll. Es wird zwar nicht wirklich getrunken, aber die Flasche wird geduldet. Jetzt der Göttergatte am Samstag: Erfolg, Erfolg, und das sogar zweimal hintereinander! Die Muttermilch aus der Flasche wird getrunken! Euphorie macht sich breit. Am Sonntag simulieren wir meine 5-stündige Abwesenheit, in der ich die Steuererklärung anfange. Es zeigt sich, dass unser Superbaby an diesem Tag der Meinung ist, nicht aus der Flasche trinken zu wollen. Göttergatte übersteht die 5 Stunden dennoch mit Ablenken, Baby auf seinem Bauch schlafen lassen, herumtragen. Wir fassen einen Entschluss: Der Samstag hat gezeigt, dass das Baby aus der Flasche trinken kann, aber nicht unbedingt will. Aber auch, wenn mal ein Tag "ich mag die Flasche nicht" herrscht, schafft mein Göttergatte das wohl. Auch scheint unser Baby die Flaschenattacke trotz Verweigerung sehr viel besser weggesteckt zu haben als die letzten Male, sie schimpft nicht mehr mit der Brust und lacht gleich nach dem Stillen wieder vergnügt. Eine Absprache mit der Stillberaterin bestärkt uns: 5 Stunden schaden dem Kind nicht (es soll ja Kinder geben, die ohnehin nur alle 4-5 Stunden trinken wollen - zu denen gehört mein Baby aber nicht...), auf Dauer wird es sich dann vielleicht doch an diesen Rhythmus gewöhnen. Eine zweistündige Abwesenheit meinerseits zum Rückbildungskurs übersteht Göttergatte ebenfalls recht gut - Superbaby trinkt etwas meckernd, aber dann doch ein paar Schlucke - was wir schon mal als Erfolg verbuchen.
Dass unser Baby überdurchschnittlich viel zugenommen hatte bestärkt uns zusätzlich. Wir wagen es. Ich vereinbare mit meiner Chefin, dass ich an 5 Tagen der Woche je 4 Stunden zur Arbeit komme. Das heißt, dass ich 5 Stunden außer Haus bin. Falls es zu schlimm wird, ruft mich Göttergatte an und ich eile wieder nach Hause - mein Gleitzeitkonto ist ja zum Glück prall gefüllt, und meine Chefin die beste und verständnisvollste Chefin der Welt. 

Freitag, 13. April 2012

Betriebsrat

Nachdem das Trinken aus der Flasche immer schlechter klappt (das Schreien fängt schon beim Anblick der Flasche an), beschließe ich, meine Chefin zu kontaktieren.
Von ihr aus wäre es kein Problem, wenn ich einige Monate aus von zu Hause aus arbeiten würde. Da mein Mann zu dieser Zeit in Elternzeit ist, und wir über ein separates Arbeitszimmer verfügen, sollte das kein Problem sein, könnte man meinen. Könnte man. Leider gibt es eine Institution, die unter dem Deckmantel des Arbeitnehmerwohls das Projekt Heimarbeit ohne Erbarmen abblockt: Der Betriebsrat. Auch eine zweite Anfrage mit genauer Begründung meinerseits, warum es keineswegs eine unzumutbare Mehrfachbelastung für mich ist, von zu Hause aus zu arbeiten (im Gegenteil!) wird einfach abgeschmettert. Die Begründung? Es gibt keine. Insgeheim frage ich mich, ob die Begründung nicht doch darin liegt, dass die aufsässige Frau dahin verwiesen werden konnte, wo sie hingehört: Heim und Herd, Haushalt ja, aber bloß keine Arbeit, für die man bezahlt wird. Erst recht nicht, wenn statt dessen anklingt, dass sich der Mann um den Haushalt und das Kind kümmert. Ich überlege, wieviele Frauen im Betriebsrat sitzen. Auf Anhieb fällt mir keine ein. Ich kenne dort nur Männer. Ich denke ein Jahr zurück, als ich davon überzeugt war, dass die Diskriminierung* der Frauen in der Berufswelt ein von den Medien geschaffener Mythos ist. So langsam habe ich das Gefühl naiv gewesen zu sein. Da habe ich eine Arbeit, die sich von zu Hause aus erledigen ließe, eine Chefin, die das Ganze unterstützt, einen Ehemann, der das unterstützt, und alles scheitert dann am Betriebsrat? Angeblich zu meinem eigenen Wohl? Noch nicht mal das Argument, dass wir auf das Geld angewiesen sind, da ich dank voriger Tätigkeit an der Uni nur sehr wenig Elterngeld bekomme, zieht.
Selbst schuld, Frau! höre ich praktisch. Es ist zu deinem eigenen besten! Sei eine gute und sparsame Hausfrau, dann geht das schon! Kümmer dich lieber um dein Kind! Dein Mann? Männer gehören in einen Vollzeitjob, und damit hat sich die Sache!

*Diskriminierung ist vielleicht nicht das richtige Wort, es dürfte wohl auch kein Mann von daheim arbeiten. Aber die Steine, die einer stillenden Frau nun mal im Wege liegen, werden noch mit Zement umgossen...