Sonntag, 25. September 2011

Kleine Erfolge

Als Anfänger in meiner Branche und Abteilung habe ich das Glück, auch die Sachen aufgetragen zu bekommen, die schon immer mal erledigt werden sollten, aber für die einfach keiner Zeit hatte - das verstärkt sich umso mehr, als ich anscheinend zum Programmierexperten aufgestiegen bin. Hah! Wenn das die Nerds aus meinem Studiengang wüssten! Aber hier gilt eben das Prinzip: Unter den Blinden ist die Einäugige Königin!
Ein geradezu idealer Fall: Ich spiele meine Stärken aus, die Aufgabe macht mir auch noch Spaß, und, das beste von allem: als ich nun endlich das Ergebnis vor Chefin und Chef-Chef vorstelle, überschlägt sich Chef-Chef vor Begeisterung, während Chefin zufrieden grinst. Die Rede ist gleich davon, die Ergebnisse in größerer, und noch dazu wichtigerer Runde vorzustellen, man will schließlich zeigen, was in unserer Abteilung alles geleistet wird. Da sag ich nicht nein! Ohne gleich zu übermütig zu werden - man wird sehen, wie heiß hier gegessen wird, was gekocht wurde - beschließe ich doch gleich im Stillen, stolz meinen Babybauch bei der Präsentation hervor zu strecken - zu übersehen ist er ohnehin nicht.

Donnerstag, 15. September 2011

Verkündigung

So langsam ist es wirklich nicht mehr zu übersehen, dass mein Bäuchlein nicht nur Winterspeck ist. So habe ich, nach einem Zaunpfahlwink meiner Chefin, mich endlich dazu aufgerafft, in versammelter Runde die "Neuigkeit" zu verkünden. Lief wie zu erwarten war ziemlich unspektakulär, ein paar Glückwünsche, ein paar Witzchen über sauer Gurken und schon war die Sache wieder vorbei.
Gerne würde ich glauben, dass wir in einer Zeit angekommen sind, in der solche Neuigkeiten tatsächlich so unspektakulär weil alltäglich sind. Nun - Kinder haben zwar die meisten der Kollegen. Aber wer ist überhaupt nach der Geburt der Sprösslinge länger als den vorgezogenen Urlaub lang zu Hause geblieben? So weit ich das weiß, keiner - Elterngeld und der damit verbundene Anreiz der "Vätermonate" gab es zu den Zeiten noch nicht. Zum ersten Mal fühle ich mich ein wenig alleine - vorher hat es mich nie gestört, quasi alleine unter Männern zu arbeiten. Zwar freut es mich enorm, dass meine Chefin eine Frau ist - aber kinderlose Chefin und Kollegin mit Kindern - das sind schon noch zwei unterschiedliche Paar Schuhe - von denen nur ein Paar vorhanden ist.
Aber nur Mut! Wäre doch gelacht, wenn mein Mann und ich das nicht hinbekommen...

Donnerstag, 1. September 2011

Alles schon dagewesen

mir ist in meinem Leben schon ziemlich früh aufgegangen, dass es recht schwierig ist, auf neue Gedanken zu kommen. Irgendwie war alles schon mal da. Tatsächlich habe ich gerade einen Blogeintrag gefunden, der so ziemlich genau das wiedergibt, das ich in meinem Eintrag "Verzicht und Perfektion" vom 29.08.2011 darstellen wollte.

Viel besser hat das Jeanette Kuster hier geschafft:
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/18592/fluch-oder-segen/


(Ich tröste derweil mein Selbstbewusstsein damit, dass ich sicher weniger Zeit für die Vorbereitung meines Eintrages verwendet habe als Frau Kuster.)

Meeting

Was ich die letzten zwei Tage gelernt habe: es ist wohl kein Problem, wenn Teilnehmer eines Meetings sich damit beschäftigen, themenfremde Emails zu verfassen. Damit auch jeder etwas davon hat, scheinen die Emails bevorzugt auch an die Leute zu gehen, die gerade Dokumente per Beamer an die Wand werfen. Da meldet sich dann verschmitzt ein kleines Popup der Emailbenachrichtigung und meldet fett den Namen des Unaufmerksamen. Oder des Multitaskers. Multitasking scheint eben doch keine weibliche Eigenschaft zu sein, sondern eine Eigenschaft des homo meetingus.Wie auch der fleißige Gebrauch der Blackberrys belegt.